O Gott, Der Du In Liebesbrunst Lyrics

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Lyrics to O Gott, Der Du In Liebesbrunst
O Gott, der du in Liebesbrunst

Ganz gegen uns entbrennest

Und dich aus unerforschter Gunst

Selbst unsern Vater nennest,

Der du im hohen Himmel bist

Und alles siehst, was niedrig ist,

Auch uns selbst hast gelehret,

Wie man recht kräftig beten soll,

Gieb, daß der Mund dich Eifers voll

Von ganzem Herzen ehret.



2. Laß deines hohen Namens Ruhm,

Dem sich die Throne beugen,

Und dem der Engel Fürstentum

Pflegt Ehre zu erzeigen,

Vor dem sich Luft und Erdreich bückt

Und die erschrecklich Höll erschrickt,

Bei uns dreiheilig heißen.

Gieb reine Lehr, und hilf dazu,

Daß wir uns, großer Gott, wie du

Der Heiligkeit befleißen.



3. Vergönn uns, Herr, dein Gnadenreich

Auch noch in diesem Leben,

Bis daß wir dermaleinst zugleich

Mit dir in Freuden schweben.

Dein werter Geist, der wohn uns bei,

Daß unser Herz nicht irdisch sei;

Er schenk uns seine Gaben,

Daß wir in dieser Wanderzeit

Den Vorschmack süßer Ewigkeit

Und Himmelssehnung haben.



4. Herr, was du willst und dir gefällt,

Müß auch vollendet werden

Gleichwie in deinem Himmelszelt,

Also bei uns auf Erden.

Hilf, daß wir dir gehorsam sein

In Lieb und Leid, in Lust und Pein.

Laß uns, wenn du betrübest,

Bedenken, daß du, Herr, uns schlägst

Und es also zu machen pflegst

Mit denen, die du liebest.



5. Gieb uns heut unser täglich Brot

Und, was den Leib ernähret.

Wend ab die schwere Kriegesnot,

Die Leut und Land verheeret,

Daß wir gesund in Fried und Ruh

Das kurze Leben bringen zu,

Gesegn all unsre Sachen,

Treib Teurung ab und Pestgefahr,

Hilf, daß wir dir uns trauen gar

Und dich nur lassen machen.



6. Daß unser sündge Adamsart

Durch schreckliches Verbrechen

Gar oftmals ist dein Widerpart,

Wollst du, o Herr, nich rächen,

Gleichwie auch wir aus Herzensgrund

Denselben, die durch That und Mund

Uns Leid anthun, vergeben.

Herr, gieb uns einen sanften Geist,

Der auch denselben Guts erweist,

Die uns stehn nach dem Leben.



7. Verleih auch einen Heldenmut,

Wenn wir jetzt sollen kämpfen

Mit Teufeln, Welt und unserm Blut,

Hilf, daß sie uns nicht dämpfen.

Sei du der rechte Mittelsmann,

Und nimm dich unser treulich an,

Lehr unsre Arme kriegen,

Daß wir behalten Oberhand

Und, wenn der Feind ist übermannt,

Mit großen Freuden siegen.



8. Und weil in diesem Jammerthal

Nichts Gutes ist zu hoffen,

Weil nicht als Elend, Müh und Qual

Allhier wird angetroffen,

So steh uns in dem Unfall bei,

Und mach uns von demselben frei,

Bis daß die Zeit wird kommen,

Daß wir zu deiner Herrlichkeit

Aus sterblicher Beschwerlichkeit

Ganz werden aufgenommen.



9. Denn dein, Herr, ist das Reich und Thron,

Wir sind die Untersassen.

Es muß vor deiner Allmacht Kron

All ander Macht verblassen.

Ob alle Welt gleich wird vergehn,

Bleibt deine Kraft doch ewig stehn,

Lob, Preis sei deinem Namen.

Weil Jesus selbst so bitten heißt

Und uns die rechte Betkunst weist,

Sind wir erhöret. Amen.
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