Lyrics to Räuberballade
Räuberballade Video:
An einem grauen Regentag

hat uns der Hauswirt ausquartiert,

und weil die Stadt im Wasser lag,

sind wir nach Norden abmarschiert.

Da stand ein Dorf im nassen Gras,

und als die Sonne wieder schien

und jedes Tier sein Haus besaß,

da mußten wir doch weiter ziehn.

Sie sagten, daß man uns auf tausend Schritt

schon riechen kann, es gäb hier nichts zu erben,

und was man uns vom Brot abschnitt,

das war zuviel für unser drei zum Sterben.



Kennt ihr den Hohlweg von Laon,

drei Stunden durch den Tannenwald?

Da hat uns plötzlich so ein Schwein

die Kugeln um den Kopf geknallt;

wir wollten ihm doch nur den Wagen

herausziehn aus dem dicken Dreck,

und alles, was da mit ihm fuhr,

war furchtbar aufgeregt vor Schreck.

Sie sagten, daß man uns auf tausend Schritt

schon riechen kann, es gäb hier nichts zu erben,

und was man uns vom Brot abschnitt,

das war zuviel für unser drei zum Sterben.



Der Bauer stiehlt dem Herrn das Brot,

dem Bauer stiehlt es der Baron.

Und einer schlägt den andern tot für nichts.

Was übrig bleibt, stinkt in der Welt

herum und hat ein dickes Fell.

Wir hättens gern zu Geld gemacht

das Fell von Meister und Gesell:

Sie aber sagten, daß man uns auf tausend Schritt

schon riechen kann, es gäb hier nichts zue rben,

und was man uns vom Brot abschnitt,

das war zuviel für unser drei zum Sterben.



Der Wein ist teuer und zu dritt

ein Bett im Wirtshaus ist es auch.

Im Beutel ging die Laus nur mit,

das Geld lag längst verfault im Bauch.

Da kamen drei Soldaten her

mit einem roten Stern am Hut,

die sagten: ei, für das Gewehr,

da seid ihr alle drei noch gut.

Wir aber rochen schon auf tausend Schritt

den Höllenpfuhl, da gab es wirklich nichts zu erben.

Denn wo im Feld die rote Sichel schnitt,

da waren Männer nie genug zum Sterben.
Songwriters:
Publisher:
Powered by LyricFind